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6:15 Uhr Treffpunkt Hotelflur – das war ausgemacht, um pünktlich zu den um 7 Uhr im Wa-Stadium beginnenden 50 Meter Einbeinrennen und zum Coasting zu erscheinen. Und unsere disziplinierte kleine Truppe stand auch tatsächlich um Punkt Viertel nach sechs abmarschbereit im allzeit tropisch heißen Gang vor den Zimmern. Das klappt schlichtweg hervorragend.

Die Luftfeuchte hat in den letzten beiden Tagen wieder zugenommen. Eine dicke Dunstglocke liegt über der Stadt. Der Himmel ist grau trotz nur weniger Wolken.

Der erste Blick im Stadion galt dem Wasserstand in den IUF-Slalom-Anlagen. Der Pegel war der gleiche wie am Tag zuvor – da zeigten sich die koreanischen Gastgeber entweder nicht lernfähig oder nicht bereitwillig zur wohlwollenden Unterstützung.

Die feuchtigkeitsunabhängigen Disziplinen begannen nahezu pünktlich, im Slalom-Parcours war wieder Wischen und Wringen angesagt.

Michael fuhr im zweiten Lauf des Tages allen davon und siegte auch über 50 Meter Einbein in der AK 50+ in 14,851 s. Belinda brachte ihren Lauf leider nicht ins Ziel. Henriette wurde Zweite in der U15 mit neuer persönlicher Bestzeit. Beachtliche 8,635 s stehen in den Ergebnislisten.

Im Coasting schaffte sie 120 Meter. Soweit ist sie bisher noch in keinem Wettkampf gekommen. Das ist der dritte Platz Expert Female und der erste Platz in der AK U15.
Belinda coastete 30,5 Meter und wurde Zehnte in der AK 19+.

Inzwischen gibt es auch die Ergebnisse im IUF-Slalom: Henriette wird Zweite in der U15, Michael Vierter in der 50+.

 

Heute hat man beschlossen, Weltrekordzeiten, die hier in Ansan gefahren würden, nicht offiziell anzuerkennen. Die Zeitmessung liefert leider nicht die nötige Präzision, um sich auf diese Werte verlassen zu können.

Michael hatte um 17 Uhr sein 800 Meter-Rennen. Anfänglich schien es auch da ein Zeitmessproblem zu geben, denn alle Altersklassen waren ausgewertet, nur die 50+ fehlte. Mittlerweile aber fand man wohl irgendwo im System passende Zeiten für die Herren.
Zusätzlich führte er eine ganze to-do Liste mit sich, welche Medaillen er nach seinem Lauf am Infopoint abholen sollte. Henriette konnte auch heute wieder an drei Siegerehrungen nicht teilnehmen, weil gleichzeitig Wettkämpfe stattfanden. Das ist jeweils nicht nur für den Geehrten selbst unschön, es ist auch ungewollt unhöflich den anderen Medaillengewinnern gegenüber, wenn Plätze auf dem Podest frei bleiben müssen. Bei der Siegerehrung im Coasting und im Einbein waren in der U15 heute alle drei Treppchen unbesetzt, weil sich jedes der Mädchen für die Gruppenküren in der Wa-Dong-Halle aufhielt. Dass man durch die Überschneidungen sogar Weltmeister – Ehrungen verpassen muss, ist doppelt ärgerlich.

 

Ab 16 Uhr fanden die Entscheidungen in den Gruppenküren statt. Da gleichzeitig die 800 Meter, Trial und eben jede Menge Siegerehrungen angesetzt waren, füllte sich die Halle, anders als bei den UNICONs zuvor, nur mittelmäßig.
Die Fire – Kleingruppe und die United Bavarian Freestyleteam – Großgruppe sind leider ohne Medaillen geblieben. Es siegten jeweils Küren im japanischen Style mit reichlichTempo und faszinierender Präzision, aber eben leider ohne große Trickvielfalt. Die Charaktere dieser Kürauffassungen sind so verschieden wie im Eiskunstlauf die Konkurrenzen der Sportpaare und der Eistanzpaare und gehörten eigentlich, wie diese auch, getrennt gewertet, wollte man beiden gerecht werden.
Es ist gewiss verdammt schwierig, die gänzlich differierenden Wesensmerkmale solch unterschiedlicher Vorträge in ein vernünftiges Ranking zu bringen, auch wenn sie dem Einradsport eine bunte Vielfalt verschaffen. So wird es immer wieder Unstimmigkeiten geben nach den Küren, weil hier zwei Freestylewelten aufeinanderprallen…
Jedenfalls ist es schade, dass sich ein verdammt hohes Trickniveau kaum in der Bewertung niederschlägt.

 


Eine Antwort zu “4. August – Jette 3. im Coasting Expert”

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