Vorgestern Abend fanden in der Gym der Bemidji Highschool die Awards für die 10 Kilometer-Rennen statt. Jette und Timo waren dort, um sich ihre silbernen Expertplaketten abzuholen. Kurz vor dem im Zeitplan festgehaltenen Beginn bekam Timo vom Weltmeister Simon Jan die Nachricht, dass dieser noch immer an den Dorms der Uni steht und auf den Shuttlebus wartet, aber kein Bus weit und breit zu sehen war. Also sind wir noch einmal ins Auto gestiegen, in Windeseile zur Uni gefahren und haben Simon eingesammelt und zur Highschool gebracht.
Dieses Ereignis steht sinnbildlich für eines der hinderlichsten Probleme bei dieser UNICON: Es gibt kein Transportsystem, das die Fahrer von A nach B bringt. Von den Unterkünften in den Uni-Wohnheimen bis zur Highschool, wo die EK und PK sowie alle Rennen stattfinden, sind es 7 Kilometer. Es führen weder ein Rad- noch ein Fußweg dorthin. Für die Renndisziplinen und die Küren benötigen die Fahrer aber jede Menge Equipment, das nicht mal einfach so über den Arm gelegt und dann gemütlich zwischen den Auspuffgasen der Pick Ups an die Bestimmungsorte geradelt werden kann. Man hat also seitens des Veranstalters letztlich einfach vorausgesetzt, dass jeder Fahrer hier ein Mietauto angeheuert hat. Dem ist aber nicht so und das darf auch nicht Voraussetzung für eine einigermaßen fluide Teilnahme sein. Zusätzlich sind mehrere Siegerehrungen spätabends in der Highschool. Also muss wieder organisiert werden, wie man dorthin gelangt und vor allem, wie man in stockfinsterer Nacht dann zurückkommt. Da möchte man nicht 7 Kilometer mit dem Freestylerad auf Autostraßen unterwegs sein. Es stellt sich zudem die Frage, warum man für die Awards nicht ein passenderes Areal an der Universität gesucht hat, wo ohnehin die meisten Sportler wohnen. Und wer in einer anderen Bleibe untergekommen ist, der hat ein Auto, um zur Uni zu gelangen.
Leider verfügt die Stadt über kein öffentliches Verkehrssystem. Dann aber gehört sich über den Transport der Teilnehmer Gedanken gemacht. Ein von einem Hotel gesponserter 11-Sitzer-Bus, der ohne jeden Fahrplan ab und zu mal vorbeikommt, reicht eben nicht bei Hunderten von Startern, die Tag für Tag zu den verschiedenen Wettkampfstätten transportiert werden müssen und auch wieder zurückkommen wollen. Für eine Bewältigung all dieser Strecken nur zu Fuß liegen die Austragungsorte hier viel zu weit auseinander.