Von einer Meisterschaft bleibt zumeist ein Hauptgedanke, ein Grundeindruck zurück. Von der DM Rennen 2023 war es die Freude darüber, wieder Rennnachwuchs im Garser Einradteam erleben zu dürfen, zu wissen, dass die Linie der erfolgreichen Rennfahrer in unseren Reihen nicht abreißt, dass in ein paar Jahren vielleicht die jetzt Kleinen dann als Große ihr Wissen, Können und ihre Begeisterung für diese Sparte des Einradsports an wieder Jüngere weitergeben werden und die Tradition so fortgeführt wird. Das lässt uns zudem hoffen, dass ein Funke überspringt und dass weitere Kinder auf unsere Erfahrung vertrauen und ins Geschehen der Rennwettbewerbe einsteigen.

Mit sechs Fahrern war der TSV Gars am Start in Warendorf, wo die Einradgemeinschaft Münsterland vom 16. bis 18. Juni die Deutschen Meisterschaften in den Renndisziplinen austrug.

Der EGM um Alexandra Sandmann gilt unser besonderer Dank. Ohne den großen Einsatz für das Thema Rennen sähe es trüb aus für diesen Zweig unserer Sportart. Immer wieder engagiert sich diese Gemeinschaft für Wettbewerbe, bietet Jahr für Jahr im September den Münsterland-Cup an und war wiederholt Gastgeber für Deutsche Meisterschaften. Danke und bitte weiter so! Das Wetter präsentierte sich an allen drei Tagen hervorragend – Warendorfwetter eben. Auch das bekommen die Münsterländer Jahr für Jahr hin, alle Achtung!

Als Austragungslokalität diente wie gewohnt das Sport-Areal der Bundeswehr, ein ideales Gelände für diese Art von Meisterschaften mit zwei 400m Rundbahnen, mit sauberem Tartanbelag und mit einer Tribüne an der größeren der beiden Anlagen.

Groß waren die Starterfelder bei den ganz jungen und bei den älteren Fahrern, zahlenmäßig etwas enttäuschend hingegen das mittlere Segment der U15 bis U19, früher jene Altersklassen, in denen drei, vier, manchmal sogar fünf Läufe pro Disziplin gebraucht wurden. Heuer kam man teilweise mit einem Lauf aus. Will man es positiv sehen, so rückt von unten etwas nach und macht uns Hoffnung, dass der Einrad-Rennsport in ein paar Jahren wieder auf einem stabilen Fundament steht.

Man hatte das umfangreiche Programm auf drei Tage verteilt, was viel an Termindruck von den Athleten nahm und die Möglichkeit bot, mit jeweils genügend Vorbereitungszeit in die einzelnen Disziplinen zu starten.

Für den Freitagnachmittag standen Coasting, Weit- und Hochsprung, IUF-Slalom sowie die 800m auf dem Plan. Am Samstag fanden die Wettbewerbe über 100m, 50m Einbein, 10m sowie 30m Wheelwalk statt, dazu die 400m, und der 2. Tag für IUF-Slalom und die Sprungdisziplinen.

Der Sonntag gehörte den 200 Meters, den Staffeln über 4x100m und 4x400m sowie den Finals im IUF-Slalom.

Als die Garser Einradler am Sonntagnachmittag ihre Sachen packten, um die knapp 700 km lange Rückreise anzutreten, hatten sie 28 Medaillen aus den Altersklassenwettbewerben sowie 7 Pokale aus den Juniorfinals und den Erwachsenenfinals im Gepäck.

Sarah Stettner war gleich am ersten Wettkampftag erfolgreich und holte als 7-Jährige in der AK U9 den 2. Platz über 800m. Am Samstag kam eine weitere Silbermedaille über 100m dazu. Beide Leistungen erreichte sie mit einem 18 Zoll Rad in einer Konkurrenz, in der sonst nur 20 Zoll Räder am Start waren.

Andreas Stettner ging in der erfreulich gut besetzten Altersklasse U11 an den Start. Im IUF-Slalom und über 50m Einbein ist er heuer der schnellste U11 Fahrer Deutschlands. Dabei darf man nicht übersehen, dass Andreas erst 9 Jahre alt ist und 2024 ein weiteres Mal in der AK U11 starten darf. 2. Plätze holte er über 100m, 200m und 400m und lieferte sich dabei jeweils einen knappen Schlussspurt mit dem Sieger. Über 800m kam noch eine Bronzemedaille dazu. Seine Platzierungen beim Virtual Track Cup 2022 hatten auf solch gute Ergebnisse hoffen lassen, trotzdem muss man die Leistungen in einem so großen, aufregenden Wettkampfgeschehen erst einmal auf die Bahn bringen.

In der gleichen AK wäre auch Sofia Meier am Start gewesen, musste aber leider krankheitsbedingt passen.

Laura Stettner war als 11-Jährige in einer der zahlenmäßig größten Altersklassen, der

U13 unterwegs. In den Altersklassenwettbewerben holte sie Gold im Weitsprung sowie Silber über 30m Wheelwalk, im Hochsprung, im IUF-Slalom und mit einer vereinsübergreifenden 4x100m Staffel.

Im Weitsprung ist sie nun die amtierende Deutsche Juniorenmeisterin – was für ein Erfolg! Einen weiteren Meistertitel holte sie im Staffelfinale der unter 15Jährigen. Dazu addierten sich 2. Finalplätze im Hochsprung und im Coasting sowie ein 3. Platz im Wheelwalk.

Auch Laura hat noch eine Saison in AK U13 vor sich.

Annalena Söll ist nach einer Verletzung gerade noch rechtzeitig vor der DM wieder fit geworden und in den Wettkampfbetrieb zurückgekehrt. In Altötting hatte sie noch aussetzen müssen.

Gern wäre sie gegen eine größere Anzahl an Sportlerinnen an den Start gegangen, traf heuer in der AK U19 aber bedauerlicherweise nur auf ein kleines Häuflein an Fahrerinnen, was jeweils nur einen Lauf pro Disziplin nötig machte

Annalena gewann dabei den IUF-Slalom und den Wheelwalk, wurde 2. über 100m, 400m, 800m, 50m Einbein, mit einer vereinsübergreifenden 4x400Meter Staffel sowie im Coasting und brachte eine Bronzemedaille aus dem 200m Rennen mit nach Hause.

Henriette Höhne ist nun bei den „Großen“ angekommen. 2011 als 7Jährige in der U9 gestartet, hat sie im Laufe der Jahre alle Altersklassen durchwandert und fand sich heuer in der zahlenmäßig stärksten AK19+ wieder. Dort starten all jene, die über die vielen Trainingsjahre durchgehalten haben, was bedeutet, dass der letzte und schnellste Vorlauf einer jeden Disziplin aus diesem Starterfeld oft auch den späteren Finallauf für den Deutschen Meister stellt.

In den Altersklassenwettbewerben brachte sie Silber aus dem Weit- und dem Hochsprung mit. Bronze wurde es im IUF-Slalom und über 50m Einbein. Deutsche Vizemeisterin wurde sie im Weitsprung und im Hochsprung.

Michael Höhne war in einem bunten Altersklassenmix unterwegs. In den gut besetzten Disziplinen von 100m bis 800m gab es jeweils eine AK 30+. Im anspruchsvollen Wheelwalk z.B. fasste man alle startenden Herren ab dem 11. Lebensjahr zusammen. Einzeln aufgesplittete AKs hätten in diesen Technikwettbewerben oft nur zwei Fahrer in der direkten Konkurrenz gesehen. Michael holte Platz 2 über 400m sowie Platz 3 im IUF-Slalom.

So freuen wir uns über das hervorragende Abschneiden unserer Fahrer bei der DM 2023 und sind stolz auf die Platzierungen und auf die dabei erbrachten Einzelleistungen, die nicht selten persönliche Bestleistungen waren.

Und der TSV Gars kann von sich sagen, dass er auch 2023 wieder Deutsche Meister und Vizemeister in seinen Reihen hat.


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