2. Wettkampftag – weitere Medaillen für Gars

2. Wettkampftag – weitere Medaillen für Gars

Der zweite Wettkampftag war ein typischer UNICON-Tag, vollgepackt mit Wettkämpfen an den verschiedensten Locations. Er startete für uns, als die Sonne über dem Lake Bemidji gerade erst aufzugehen begann. Um 7 Uhr versammelten sich die Fahrer des 10 km Straßenrennens am Sanford Center für den Check-in, die Radkontrolle und die Einteilung in die Waves.

Ziemlich pünktlich um kurz nach 8 Uhr wurde die schnellste Männergruppe auf die Strecke geschickt, die ihre 10 km am östlichen Seeufer entlang bis zum Bemidji State Park im Norden des Gewässers in Angriff nahm. Um 9 Uhr waren dann alle Unlimited- und alle Standard-Waves (nur 24 Zoll Räder) ins Rennen geschickt worden. Timo Hirschmann erreichte als Zweiter nach Simon Jan (Frankreich) das Ziel, beide Fahrer waren unter der bestehenden Weltrekordzeit geblieben. Sein Vizeweltmeistertitel ist um so höher einzuschätzen, wenn man weiß, dass er gerade erst einen Infekt auskuriert hat. Leider gab es kein offizielles Vermessungsprotokoll, weil Start und Ziel nicht an gleicher Stelle waren, so dass die Weltrekorde keine Anerkennung finden werden. Vizeweltmeisterin bei den Damen wurde Henriette, auch sie mit persönlicher Bestleistung eineinhalb Minuten schneller als vor zwei Jahren in Frankreich.
Michael holte mit personal best die Silbermedaille in der Altersklassenwertung 50 bis 59.
In der Standardklasse fuhr Annalena auf Platz 8 in der Gesamtwertung aller Damen.

Auf so einer Strecke haben die Sportler ja mit so allerhand Widrigkeiten zu kämpfen. Manche davon sind aber dann doch etwas ungewöhnlich. Diesmal war dieser Freund gerade gemütlich auf dem Paul-Bunyan-Trail unterwegs, dem Radweg, der das 10 km Rennen beherbergte, und wurde von Belinda und Konstantin behutsam auf die Wiese gesetzt: Turtle on Track

Es ließ sich nicht ermittelt, ob die Schildkröte auch in Richtung Ziel unterwegs gewesen ist oder sich doch eher als Volunteer gemeldet hatte, die Strecke absichern wollte und nur keines der Helfershirts mehr bekommen hatte. Da kann man sie aber trösten, das ging vielen Helfern so. Die unentwegten Rufe der Ausrichter nach „more volunteers, more volunteers“ passen leider nicht linear zur Menge der vorrätigen roten T-Shirts, die die Helfer gut sichtbar machen, so dass sie von den Teilnehmern registriert und angesprochen werden können. Zwei Stinktiere, viele Streifenhörnchen und immer wieder Rehe haben wir übrigens auch schon ganz nah unserer Ferienwohnung gesehen.

Nach einer schnellen Verköstigung der Fahrer unmittelbar an einer idyllischen Badebucht ging es für uns dann schnell zurück ins Sanford Center, wo in der Arena um 10 Uhr die Jumps on Platform starteten. Hier wurde Jette in ihrer Altersklasse 2. im Weitsprung, Timo darf sich die Bronzemedaille auch im Weitsprung in seiner AK abholen.

Weiter führte der Weg zur Highschool und auf die dort angesiedelte Leichtathletikbahn. Dort fuhr Annalena auf Platz 4 im 100m Rennen der AK 19 bis 29 und verbesserte am Abend dann im Finale ihre PB auf 15,15 s – bravo! Micha wurde in seiner AK ebenfalls 4.

Annalena konzentriert vor dem Start

Wiederrum eine neue persönliche Bestzeit erreichte Henriette über 30 m Wheelwalk in 8.57 s. Das war Platz 2 in der AK 19 bis 29. Mit der zweitbesten Vorlaufzeit ins Finale gekommen, stieg sie da leider ab. Das gleiche war Annalena und Michael schon im Vorlauf widerfahren.

30 m Wheelwalk AK 19 bis 29

Der Coasting-Wettbewerb litt, wie schon 2022 in Grenoble, unter stürmischen Windböen, die genau am Montag und Dienstag über Bemidji hinwegfegten. Die rüttelten an den Fahrern und störten die gleichgewichtslastige Disziplin enorm. Aber auch ohne die Böen waren die Fahrer kräftig ausgebremst, denn der durchgängig vorhandene Wind kam ihnen frontal entgegen und nahm viel von der Geschwindigkeit weg, die für große Weiten unabdingbar sind. Ab Mittwoch wird es hier windstill sein. Schade, dass es seitens des Veranstalters keine Flexibilität gab, diese Disziplin auf einen der Ausweichtermine zu legen, die man für die Track-Wettbewerbe bereitgehalten hatte, falls diese ins Wasser gefallen wären. Letztlich setzten sich aber die Favoriten durch. Sie blieben zwar weit unter ihren Bestleistungen, erzielten aber immer noch die größten Weiten. Jette fehlten nur ca. drei Meter auf Platz 1. Sie geht als Vizeweltmeisterin aus diesem Wettbewerb.

Ärmlich bestellt war es um die Volunteers bei den Track-Wettbewerben. Sie brachten Stunden zu an den einzelnen Stationen (viele ohne das bereits erwähnte Shirt), und auch von der durch den örtlichen Veranstalter vollmundig angekündigten Versorgung mit Essen und Trinken war weit und breit nichts zu sehen. Zum Laufen gebracht werden die Wettkämpfe vorrangig von den deutschen Teilnehmern, allen voran Familie Vocke, die unermüdlich ackert (und nichts für die mangelnde Versorgung kann!). Ein weiteres Mal danke dafür!

Sehr überrascht hat uns, dass die IUF-Ergebnisse schon online gestellt sind, obwohl es noch einen weiteren Wettkampftag dafür gibt und der Slalom erst von höchsten einem Drittel der Starter gefahren worden ist. Auch 24 Stunden nach der Information an den Betreiber der Results-Website sind die Ergebnisse noch immer in den bereits terminierten Listen zu finden. Mal sehen, was uns da noch erwartet.

Konstantin verbrachte den Tag mit dem Filmen weiterer Einzelküren und dem Anbieten des Live-Streams der Junior-Expert-Einzelkürfinals.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert