Mit der Oberbayerischen Meisterschaft Standardskill und Freestyle begann am ersten Aprilwochenende die Wettkampfsaison des Jahres 2023. Austragungsort war die uns schon gut bekannte Bergader – Arena in Waging, Ausrichter der ortsansässige TSV. Zwei vollgepackte, sehr erfolgreiche Wettkampftage liegen nun hinter uns. Neun Podestplätze können wir vom ersten Wettbewerb des Jahres vermelden.

Am Samstag holten Annalena Söll und Henriette Höhne jeweils Platz 2 mit ihren Einzelküren in den Altersklassen U19 und U21.

Dazu kamen vier Paarkür-Goldmedaillen für das Garser Einrad-Team durch Laura Stettner und Selina Bögl in der AK U13, Luzia Gerzer und Pia Kasteneder (Lenting) in der AK U15, Annalena Söll und Hannah Grätzl (Neuötting) in der AK U19 sowie Henriette Höhne und Verena Kotalla in der AK U21.

Jette erreichte mit ihrer Einzelkür das Expert-Finale und wurde dort 6. In diesem Finale standen mit ihr unter anderem zwei der Teilnehmerinnen des Weltmeisterschafts-Finales von Grenoble 2022. Ein Teil der Weltspitze in dieser Disziplin kommt tatsächlich aus Oberbayern.

Ebenso das Finale erreichten Jette und Verena in der Paarkür-Konkurrenz und holten Platz 5.

Für die Junioren war der Altersklassenvorlauf auch zugleich der Finallauf. Da nicht zu viele Paare gemeldet hatten, legte man beide Wettbewerbe zusammen.

Obwohl erst 11 und 12 Jahre alt, holten Laura und Selina in ihrem ersten Paarkürwettkampf auf Anhieb den Titel Oberbayerischer Juniorenmeister. Luzia kam mit ihrer Partnerin auf Platz 3 ein.

Am Sonntag fanden die Gruppenkür-Konkurrenzen statt, bei denen wir mit zwei Großgruppen am Start waren. Und was sowohl die U15 – als auch die 15+ – Gruppe da gezeigt haben, war faszinierend:

Die U15 ist 3. geworden, aber letztlich hat sie gewonnen, nämlich für sich selbst:

Wir stellten das mit Abstand jüngste Team, in den anderen Gruppen waren die Fahrer viel älter und größer, Kleine sah man dort jeweils nicht.

Bei uns hat jeder von 6 bis 13 Jahren teilnehmen dürfen, und das war die absolut richtige Entscheidung, denn alle zeigten ausnahmslos eine hervorragende Leistung – was für eine wunderbare Team-Erfahrung. Für jeden der 12 war es zudem der allererste Freestyle-Wettkampf überhaupt ,und das gleich vor so voller Tribüne. Im kribbeligen Moment des aufregenden Wettkampfes gelang der beste Durchlauf, den wir je sehen durften – was will man mehr? Hut ab dafür und wie wunderbar, dass alle mit einer Medaille nach Hause fahren durften. Das hat alle Erwartungen übertroffen und das haben sich Sarah Stettner, Helena Meier, Daniela Abrantes, Andreas Stettner, Sofia Meier, Ronja Fischer, Zoe Goller, Annalena Lohmayer, Neele Himborn, Amalie Heindl, Eva Mangstl und Elias Kaduk redlich verdient.

Chapeau der 15+ – Gruppe! Ihr Auftritt am Sonntag war ein Masterpiece! Das Strahlen der 16 Fahrerinnen wurde im Laufe der Kür und mit jeder gelingenden Formation zurecht immer glänzender. Was für eine Freude, das beobachten zu dürfen. Wir haben viel Lob und Bewunderung für den Auftritt bekommen, vor allem für die schönen Bilder und klaren Linien, die aufs Parkett gezeichnet wurden.

Laura Stettner, Selina Bögl, Luzia Gerzer, Magdalena Bentenrieder, Toni Söll, Antonia Söll, Melanie Wagenlechner, Lena Teichmann, Annalena Söll, Christine Rosenberger, Annika Sperr, Henriette Höhne, Simone Saller, Verena Kotalla, Lena Freimuth und Belinda Bebst sind verdient Oberbayerischer Meister geworden.

Sehr erfreulich war, dass jeder Großgruppe fünf Minuten zum alleinigen Einfahren gestattet waren. Das Zeitfenster, das für den Jurywechsel gebraucht wurde, gab diese Vorgehensweise locker her. Das sollte bei jeder Meisterschaft so sein, denn es ist notwendig, die Hallenfläche kennenzulernen, orientierende Linien festzulegen und die Ausmaße testen zu können. Man steckt als Verein so viel Arbeit, Energie und Herzblut in ein solch monumentales Werk wie eine Großgruppenkür, dass man jury- und veranstalterseitig die Großgruppen diesbezüglich unterstützen und fördern sollte. Es macht wenig Sinn, dass vier oder fünf Küren mit 16 bis über 20 Fahrern gleichzeitig unterwegs sind, vom Verletzungsrisiko mal ganz abgesehen.

In uns ähnlichen Sportarten kennt man diese Vorgehensweise schon länger: beim Turnen gibt es z.B., zusätzlich zum Podiumstraining, eine kurze Einturnzeit für jeden Starter, in welcher er das Gerät für sich allein zur Verfügung hat. Da laufen auch nicht fünf Frauen gleichzeitig über den Schwebebalken, und es hängen ebenso wenig mehrere Männer gemeinsam an den Ringen.

Wenn man Professionalität möchte, dann bitte auf allen Ebenen.

Vielleicht kann man sich generell an Sportarten wie Turnen oder Eiskunstlaufen orientieren, auch, was das Wertungssystem betrifft. Gerade das Eiskunstlaufen hat da in den letzten Jahren einen großen Schritt in Richtung gerechter Bewertung und nachvollziehbarer Bepunktung gemacht. Elemente haben Punktewerte, und Küren sind den Juroren vorher bekannt. Absolvierte Elemente müssen nur noch abgehakt werden.

Das würde auch in unserer Sportart verhindern, dass immer wieder Tricks und vor allem die so hochwertigen Übergänge übersehen und gar nicht erst aufgeschrieben werden. Sitzt man mal für eine Weile oberhalb der Jury, kann man gut beobachten, dass das vollumfängliche Mitschreiben nicht funktioniert. Und das ist kein Vorwurf an die Juroren, das ist ein im System begründetes, selbstgemachtes Problem, das leicht zu beheben wäre.


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