Tag eins in Sittard geht zu Ende. Die meisten Sportler sind angekommen – viele von ihnen wohl auch gestern, so wie wir. Neun Stunden von Gars bis zum EM-Austragungsort haben wir gebraucht – nun ja, es hätte schlimmer kommen können. Wenn man 10 oder gar mehr Stunden Anreisezeit befürchtet, sind neun Stunden dann doch fast ein Klacks.
Das Areal der Limburg Sportzone kannten wir ja schon, das Hotel noch nicht. Es wirkt riesig, die Gänge sind weit ausladend und haben einen etwas eigenwilligen Charme. Unser Vierbettzimmer erinnert an eine Jugendherbergsunterkunft: Doppelstockbett, Spint und das „Beeindruckenste“ – ein Bad im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Dusche und Toilette sind wie auf jedem Bahnhof in einem kleinen, unten und oben offenen Verschlag mit Tür abgeteilt, so dass jeder Zimmerbewohner mit allen Sinnen etwas davon hat, wenn einer von uns vieren den Sanitärbereich benutzt..
Immer wieder spannend, so eine Meisterschaft in einem anderen Land!
Das Frühstück war gut und rüstete uns für die Aufgaben des Tages. Als erstes mal anmelden – hier und heute eine stressfreie Angelegenheit in angenehmer Atmosphäre. Jeder Schritt war gut vorbereitet worden und freundliche, uns zumeist bekannte Volontäre halfen weiter, falls doch die eine oder andere Frage offen blieb. Dann nach Watersley gefahren und Uphill sowie Crosscountry ausprobiert. Und – hey – es gibt einen Berg im doch so flachen Sittard! Recht hoch ist er nicht und breit ebenso wenig, aber wenn man, wie im Vorabvideo zu sehen, mäandermäßig jeden noch so kleinen Weg auf dem Hügel nutzt, könnte glatt so etwas wie ein XC zustande kommen. Auch der Uphill verdient tatsächlich seinen Namen, ist allerdings stellenweise arg schmal, ein dünner Trampelpfad durchs üppig sprießende Farn und kein Platz zum Überholen rechts und links des Weges. Vielleicht lässt man ja im Minutenabstand starten, dann könnte es ohne größere Behinderungen abgehen.
Am Nachmittag die Parade der Starter durch Geleen, das man CHELEIN ausspricht. Im Ortszentrum wurde die ECUNICYCLING 2017 dann offiziell eröffnet.
Am Abend war noch die Gelegenheit, die 10 km Strecke auszuprobieren. Sie ist 2,5 km lang und muss nach Adam Riese also viermal durchfahren werden. Ein mittig aufgeschütteter Hügel, den die Starter in jeder Runde überwinden müssen, macht die Plagerei nicht direkt kleiner. Das Velodrom befindet sich einen Steinwurf entfernt von Hotel und Sportzone, da kann das Auto stehen bleiben, wie bei so vielen anderen Wettbewerben hier auch.