Vom 2. – 4. Juni 2017 fand in Villanders das “Einrad Bahn & MUni-Turnier 2017” statt. Mit dabei waren Annalena Söll und ihre Familie, die hier über ihre Erlebnisse aus Südtirol berichten:

Letztes Jahr bei der Einrad WM in Spanien ist uns der Flyer vom Einrad Bahn und MUni Tunier 2017 in Villanders in die Hände gefallen. Der Gedanke war da schon geboren, das Tunier mit einem kleinen Südtirol Urlaub zu verbinden, zumal es ja in den Pfingstferien war. Gesagt getan. Eine Unterkunft war schnell gefunden. Am letzten Schultag (2.6.17) vor den Pfingstferien fuhren wir also bereits um 10.45 Uhr (abgesegnet von Rektor) gen Süden, damit wir auch pünktlich zum Start dort sind. Wir zuckelten über Rosenheim Richtung Autobahn. Die Baustelle zwischen Rosenheim und Brannenburg ließ uns gleich mal schwitzen. Es staute sich. Bei herrlichem Sonnenschein vorbei an Kufstein und Innsbruck zum Brenner. Immer wieder stockte der Verkehr. Wir dachten schon, das schaffen wir nicht mehr pünktlich. Um 14.20 Uhr waren wir in Villanders. Geschafft. Nun noch die Wettkampfstätte suchen. Diese war schnell gefunden. Anmeldung war auch echt easy. 

Pünktlich um 15 Uhr startete Annalena Söll bei langsam vorwärts Expert. Sie ist zwar nicht extrem langsam gefahren, aber für einen dritten Platz hat es glatt gereicht. Um 16.30 Uhr ging es mit Wheelwalk Expert weiter. 30 m. Interessant war die Strecke; zum Einen auf Asphalt – schon mal eine Herausforderung – und dann praktischerweise auch noch ein Gullideckel in der Bahn. Auch hier konnte sie trotz Müdigkeit punkten – ein erster Platz! Toll, das freute uns alle. Ein Gewitterregen hat die Veranstaltung für 20 min. unterbrochen. Um ca. 18 Uhr begann Einbein Expert. 50 m. Elegant gelöst. Nochmal der erste Platz! Annalena ist nicht zu stoppen. Gegen 19 Uhr noch 100 m Expert. Allerdings waren die Geländeverhältnisse schon ein wenig speziell. Die Asphaltbahn verlief leicht ansteigend mit einer kleinen Kurve nach rechts. Trotzdem ein verdienter 2. Platz. Dazwischen waren jeweils die Wertungen im Standard. Puh, das war ja ein Marathon. In gerade mal 4 Std. 4 Diszipline abhandeln, auswerten und 20 min. später schon eine perfekte Siegerehrung mit Bürgermeister abhalten, Hut ab. Tolle Organisation. Nebenbei saß man in einem luftdurchflossenem seitlich offenem Zelt und konnte gemütlich Nudel mit pikanter Tomatensoße essen.

Gegen 21 Uhr sind wir dann Richtung Pension aufgebrochen. 2 km den Berg hoch. Ein netter kleiner Bauernhof mit Doppelzimmern und Frühstück. Alles ausgepackt und ins Bett gefallen.

Am nächsten Tag eilte es ein wenig, weil für 9 Uhr der Uphill angesagt war; allerdings kam als erstes der Uphill für den ITM und dann der Standard, so dass wir Zeit hatten, beim Expert zuzusehen. Da ging es ganz schön ans Eingemachte. Gegen 10 Uhr war dann Annalena dran. Harmlos war der Standard auch nicht. Es war Kies/Sand dabei und 3 Anstiege sowie eine ziemlich enge Kurve. Annalena probierte ein bisschen rum und entschied kurzfristig mit der Rennhexe mit dem breiten Reifen zu starten. Die Entscheidung war perfekt. Sie schaffte wieder einen 1. Platz. Die Freue war groß. Gleich eine Stunde später begann der Cross Country Standard. Ziemlich verwinkelt auf einem relativ kleinen Gelände, mit Steigungen und Gefällen, Wiese, Kies und Asphalt – nicht einfach zu befahren. Hier war es der 4. Platz. Zwischendrin mal Tomate Mozarella und Pommes gegessen und den Downhill zu Fuß gelaufen, damit die Strecke bekannt ist. Und schon geht es weiter; um 14 Uhr startete der Downhill Standard. Ein Stück steile Wiese an Abhang und Kirche vorbei, enge steile Gassen, enge Kurven, vorbei am Archeopark, eine Art Museum, einen ziemlich steinigen schmalen Weg vorbei an wilden Erdbeeren runter zum Ziel. Geschafft. Souverän mit Vollgas gefahren. Platz 1.

Jetzt wurde es für uns gemütlicher. Trial für Anfänger. 20 min. hatten die Teilnehmer Zeit so viele Hindernisse wie möglich zu bewältigen. Zuschauen war ein Genuss, weil man sieht, was mit einem Einrad alles möglich ist. Nach einer kurzen Pause in der Pizzaria Rustica mit herrlicher Calzone und Hauswein, ging es zurück zur Preisverleihung. Anschließend war die große Verlosung von 150 Sachpreisen u.a. ein 20er Freestyle von Mad4one oder ein 26er MUni QU-AX. Wir haben uns natürlich auch ein paar Lose gekauft, aber mit 6 Medaillen ausgestattet, hat der Glücksgott eine Pause gebraucht. Ein paar Nieten und ein “professioneller” Werkzeugkasten mit Maß 15x10cm sprang dann raus.

Jetzt wurde es interessant. Trial Expert. Die Hindernisse waren schon ganz schön anspruchsvoll. Manchmal blieb einem glatt die Luft weg, wenn einer auf einem schmale Balken rauf bis ans Brückengeländer fuhr und oben über die Brüstung sprang. Hut ab. Obwohl es tagsüber echt heiß war, kühlte es abends flott ab. Einen anstrengenden Tag ließen wir mit einem Prosit auf Annalena und nebenbei auf meinen Geburtstag ausklingen.

Nach einem gemütlichen Frühstück am Sonntag machten wir einen Ausflug an den Gardasee; Bardolino war angesagt. Die Fahrt war leider nicht staufrei, aber wir bekamen dafür Sonne, 30 Grad, Marktstimmung und ein kleines Weinfest. Abends ging es wieder zurück zu unserem Bergbauernhof. Am Montag ging es nochmals nach Bardolino. Es war zwar bewölkt, aber 28 Grad hatte es trotzdem. Diesmal fuhren die Mädels mit den Einrädern die Promenade lang. Sie waren der Hingucker schlechthin. Abends ging es zurück nach Villanders. Dort angekommen in kurzen Hosen, fror es uns schon ein bisschen bei 15 Grad. Brrr. Am Dienstag, Antonias Geburtstag, war es dann endgültig aus mit dem tollen Wetter. Die ganze Nacht hat es geregnet und beim Frühstück ging es so weiter. Kurzentschlossen packten wir unsere sieben Sachen und traten die Heimreise an. Über Bozen, Terlan, Meran an der Weinstraße und den Jaufenpaß ging es gen Heimat. Leider war der Jaufenpaß in dichten Nebel gehüllt, so dass man die sonst so tolle Aussicht nicht genießen konnte. Außerdem hatte es frostige 5 Grad. Am Brenner schien dann die Sonne und ab Kufstein schüttete es wie aus Kübeln. Gegen 19 Uhr waren wir zuhause. Ein toller Ausflug mit hervorragenden Ergebnissen, netten Leuten und einer vorbildlichen Organisation. Danke Südtirol!


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