Die Erinnerung an die wunderbaren Tage der UNICON 17 in Montreal sind noch immer gegenwärtig, da rüsten wir zur nächsten Einradweltmeisterschaft, die uns heuer nach Nordspanien führt. SAN SEBASTIAN ist der Austragungsort für die UNICON 18 – ihres Zeichens Europäische Kulturhauptstadt 2016.
San Sebastian hat noch einen zweiten Namen. DONOSTIA. Das ist baskisch, denn wir reisen im Juli in die Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft Baskenland.
Rund 1.600 Autokilometer sind dann zu bewältigen, bevor wir am 27. Juli die Eröffnungsfeier der 18. Weltmeisterschaft erleben dürfen und bis 7. August die Weltgemeinde der Einradsportler treffen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind 1.395 Sportler aus über 30 Ländern gemeldet. Einige kommen sicher noch dazu.
Donostia – wohl eine der schönsten Städte der baskischen Küste – liegt im äußersten Norden der iberischen Halbinsel an der Bucht La Concha (deutsch: Muschel), deren Name von ihrer auffälligen Form herrührt. Die Mündung der Bucht wird durch die Felsmassive des Monte Igueldo und des Monte Urgull begrenzt, in der Ausfahrt selbst liegt die kleine Felseninsel Santa Clara. Der weitläufige Bogen der Bucht mit der Strandpromenade und der zwischen La Concha und der Mündung des Flusses Urumea gelegene Parte Vieja-Alde Zaharra (deutsch: Altstadt) sind bekannte Touristenattraktionen.
Donostia ist die Hochburg der baskischen Küche. Viele der angesehensten Köche des Baskenlandes besitzen Restaurants in der Stadt oder im Umkreis. Nicht nur diese bekannten Restaurants sind bemerkenswert, die Küche hat allgemein ein sehr hohes Niveau. Donostia ist für seine große Dichte an Michelin-Sternen bekannt.
Einen ausgesprochen guten Ruf haben die Pintxos de Donostia, die in sehr vielen Gaststätten, insbesondere in den Kneipen der Altstadt, angeboten werden. Dabei handelt sich um kleine kalte oder warme Gourmetportionen der sogenannten Cocina en miniatura (Miniaturküche) – oftmals aufgespießt auf kleine Weißbrotscheiben – das alles auf hohem gastronomischen Niveau.
Wir selber werden in Tolosa wohnen, ca. 20 Minuten südlich gelegen. Außer dem Elternhaus des Bayernspielers Xabi Alonso, gibt es dort unter anderem ein schönes Ferienhaus, welches allen 11 Mitgliedern unserer WM-Reisegruppe ein Bett, den Autos einen stressfrei zu erreichenden Parkplatz, hoffentlich in der Tat das angepriesene gute W-Lan (unerlässlich für einen aktuellen Blog und das Zeitmanagement vor Ort), Waschmaschine und Trockner (immens wichtig) und vor allem reichlich Platz für die zahllosen Teile unserer Ausrüstung bietet. In San Sebastian finden sich zwar nicht zu knapp schöne, große Appartements und Ferienwohnungen mit Blick aufs Meer und den besten Pintxos-Bars gleich ums Eck, aber die sind allesamt nicht für sieben aktive Einradler mit ihrem umfangreichen Material geeignet. Der bloße Gedanke, die im Wettkampf gut eingeschwitzte Schutzkleidung von sieben MUnifahrern dann nicht im Freien lagern zu können, sondern in Flur oder Bad ausbreiten zu müssen, treibt einem Tränen in die Augen und Angstschweiß auf die Stirn … Und das ist nur EIN Aspekt der Materialschlacht, nämlich der olfaktorische.
Einen ersten gemeinsamen Termin hatte die illustre Wohngemeinschaft des Hauses in Tolosa schon: Am 6. Mai waren wir alle gemeinsam spanisch essen, in der „Bodega Dali“ in München Schwabing. Dort hieß das, was in Donostia die Pintxos sind, zwar auf spanisch „Tapas“, aber eine gelungene Einstimmung waren die leckeren Köstlichkeiten und der lustige Abend allemal.