Salzkammergut Trophy 2025: Wenn Einräder für Staunen sorgen

Salzkammergut Trophy 2025: Wenn Einräder für Staunen sorgen

Was für ein Tag. Was für ein Rennen. Was für eine Atmosphäre. Die Salzkammergut-Trophy am 12. Juli 2025 hat uns – mal wieder – alles abverlangt. Nur diesmal nicht bei 36 Grad in der Glutpfanne oder bei Dauerregen im Sturzbach. Nein, 2025 meinte es der Wettergott gut mit uns: ideales Klima, nur zwei, drei winzige Schauer – und zwischendrin Sonnenschein, Stimmung, Staunen.

Das größte Mountainbike-Rennen Europas – und wir mittendrin

Über 4.000 Teilnehmer aus 38 Nationen. Sieben Strecken von „sportlich“ bis „surreal“. Die längste: 203,8 Kilometer, 7.029 Höhenmeter, Start um 5 Uhr früh – und der erste finisht um 14:10 Uhr. Hut ab.

Und wir? Start um 12:20 Uhr, Strecke G, 21,8 km, 567 Hm. 25 Einradfahrer, also eine winzige Randerscheinung – aber eine mit Stil, Können und verdammt viel Aufmerksamkeit. Denn wenn du auf einem Rad ohne Gangschaltung, ohne Kette bergauf, bergab, durch Schotter und Serpentinen fährst, dann wirst du gesehen. Und bestaunt. Unter anderem, weil du durchweg treten musst, keine Erholungsphasen bergab.

Ein Publikum, das trägt. Sprecher, wertschätzen und motivieren.

So viele Menschen, so viel Applaus – und zwei fantastische Sprecher, die es verstanden, auch unsere kleine Szene groß zu machen. Die Organisation? Über 1.000 freiwillige Helfer, perfektes Timing, klare Ansagen – Respekt an Bad Goisern. Was hier auf die Beine gestellt wird, ist professionell durch und durch. Da stehen natürlich Sponsoren und Strukturen dahinter, von denen der Einradsport nur träumen kann. Aber: Wir waren dabei. Sichtbar. Laut. Stolz.

Wenn MTBs fliegen und Einräder mitschwimmen

Das Beeindruckendste? Die Zieleinfahrten der Mountainbiker. Mit irrem Tempo flogen sie über den Asphalt durch den Ort. Und wenn dabei gleichzeitig ein Einradfahrer durch dieselbe Gasse gespült wurde, musste man schon sehr auf sein Können und das Gleichgewicht vertrauen. Aber: alle rücksichtsvoll. Alle aufmerksam. Und das sagen auch unsere Fahrer. Respektvoller Umgang – bei 4.000 Teilnehmern keine Selbstverständlichkeit.

Einradrennen – Siege, Überraschungen, Geschichten

Timo Hirschmann: souveräner Sieg mit über fünf Minuten Vorsprung.
War aber trotzdem nicht ganz happy – denn er war vier Minuten langsamer als vor zwei Jahren. „Damals hab ich mich 22 km lang mit Konstantin gebattelt“, sagte er, „das hält das Tempo hoch.“ Diesmal war er früh allein unterwegs. „Fast ein bisschen langweilig“, meinte er trocken. Wir sagen: immer noch irre stark.

Lena Freimuth: gewinnt bei den Frauen – konzentriert, kraftvoll, kontrolliert.

Kurz dahinter Henriette Höhne auf Platz 2: was für ein Sprung! Fast 25 Minuten schneller als 2023. Aber nicht nur das: Sie bot einem gestürzten Mountainbiker Hilfe an und reichte später einer Einradfahrerin noch ihren 5er Inbus. Fairplay mit Stil.

Micha: … und dann kam Micha.
10 Minuten schneller als vor zwei Jahren – und wir hatten ihn schlicht noch nicht auf dem Radar, als er plötzlich fast zeitgleich mit dem Ersten der A-Strecke ins Ziel bog. Das blaue Shirt tauchte auf, wir in Hektik: Handy raus, Kamera an! Was für ein Moment.

Fazit: Einrad gegen Mountainbike? Nein. Einrad mit Mountainbike.

Das Tempo ist anders, die Technik sowieso. Aber der Geist – der ist gleich: Respekt, Leidenschaft, Ausdauer, Spaß.
Und ja: Es wäre schön, wenn der Einradsport irgendwann dieselbe Unterstützung bekäme wie das Mountainbike.
Aber bis dahin fahren wir einfach weiter mit – aufrecht, einradig, stolz.

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