Die erste Meisterschaft des Jahres 2018 ist nun Geschichte. Sie fand am 11. März in Lenting statt, und es wurden auf ihr die Oberbayerischen Meister im Bereich Freestyle ermittelt.

In der eindrucksvollsten der an diesem Tag ausgetragenen Konkurrenzen, der der Großgruppenküren, heißt eben dieser Oberbayerische Meister 2018 nun Garser Einradteam. Mit 24 Fahrern stellten die Garser ein Team, das doppelt so viele Einradler vereinte wie die nächst kleinere Großgruppe. Und obwohl es weder trainings- noch fahrtechnisch unproblematisch ist, eine so komplexe Choreografie anzugehen, so sind es doch gerade diese monumentalen Küren, die Auge und Herz der Zuschauer und nicht zuletzt der Jury erfreuen, wenn sie denn gut gelingen.

Das Garser Werk zu Idee und Musik aus dem Musical “Les Miserables” hielt der großen Erwartungshaltung stand – einer Erwartung, die die Fahrer selbst an sich haben, aber welche inzwischen auch mit dem Namen “Garser Einradteam” verknüpft ist, wenn wir mit denn mit unserer stets imposanten Fahrerzahl an den Start rollen. Das beharrliche Ringen um exakte Linien, klare Bilder und größtmöglichen Ausdruck, das in den Wochen vor dem Wettkampf die Grenzen von Sportlern wie Übungsleiter annähernd ausgelotet hatte, zahlte sich nun reichlich aus: mit einer hinreißenden Kürleistung, mit fasziniertem Publikum und mit dem Gewinn der Goldmedaille, wobei beide Bewertungskriterien – Technik und Performance – klar an die Garser gingen.

 

Vor dieser vielschichtigen Mannschaftsleistung waren noch mehrere Fahrer unseres Teams in Einzel- und Paarentscheidungen am Start und beendeten jede davon mit einer Medaille.

Annalena Söll holte Platz drei im Standardskill der AK U15.

Mit ihrem Kürpartner Vincent Käser startete sie mit der Paarkür “Beauty and the beast”. Beide zeigten wohl die am meisten überraschende Leistung aller Garser Starter. Mit der erreichten Silbermedaille in der AK U15 war nicht unbedingt zu rechnen gewesen, aber sie wurde absolut verdient gewonnen mit einer nahezu fehlerfreien Kür, bei der vor allem die große Sicherheit der gezeigten Tricks beeindruckte, aber auch eine nie vorher so gut gezeigte Präsentation den Ausschlag gab.

In der U14 holten Annika Sperr und Cilli Rotter Platz zwei. Beide fahren nun schon viele Jahre zusammen und sind immer ein Medaillengarant. Auch auf den enormen Unterhaltungswert ihrer Küren kann man sich stets freuen. Mit großer Spiellaune und schauspielerischem Talent gelingt es ihnen bei jedem Auftritt, das Publikum für sich zu gewinnen. Diesmal waren es die Ratte und der Koch aus dem Trickfilm “Ratatouille”, die sich auf der Kürfläche gekonnt neckten und das, während sie reichlich schwierige Tricks absolvierten. Der eine oder andere Abstieg hat ihnen diesmal leider den Sieg gekostet.

Mit dem schwungvollen “Can Can” gewannen Henriette Höhne und Verena Kotalla die AK 15 plus. Die beiden bestechen stets mit unglaublicher Synchronität und hohem Trickniveau. Für die OBM sollte die Kür etwas umgestellt und mit neu dazugelernten Tricks aufgewertet werden. Leider waren beide vor der Meisterschaft verletzt bzw. krank, so dass sie ihren letzten Kürdurchlauf drei Wochen vor dem Wettkampf absolviert hatten. Die Umstellung der Kür fand deshalb nur teilweise und vor allem nur theoretisch statt. Die halbneue Version wurde erstmalig direkt im Wettkampf gefahren. Ein paar kleinere geometrische Probleme umschiffte man dabei nahezu unbemerkt. Lediglich bei einer Dragseat – Drehung und dem Handwalk ging den beiden schlichtweg der Platz aus. Einmal war das schon am Rand aufgebaute Siegerpodest im Weg, das andere Mal gerieten sie “bedrohlich” nah an den Jurytisch. Sie waren trotzdem nicht zu schlagen und quittierten das Ganze mit Humor.

Henriette war zusätzlich noch mit der vereinsübergreifenden 15 plus Kleingruppenkür “Fire” am Start. Diese außergewöhnlich schöne Kür von fünf brillanten Einradfahrern ist mit einem derartigen Feuerwerk an Höchstschwierigkeiten gespickt, dass ihr Gelingen auf einem sehr schmalen Grat wandelt. Hin und wieder kippelte das Unternehmen diesmal auf der dünnen Kante, doch trotz einiger Absteige war es eine tolle Vorstellung der fünf mutigen Fahrer, die mit Gold belohnt wurde. Es bleibt ihnen zu wünschen, dass in einer der nächsten Meisterschaften ein idealer Durchlauf gelingt. Dann reift das Produkt zu einer Kür, von der man noch lange sprechen wird.

Konstantin hat sämtliche Küren gefilmt. Man kann sie hier anschauen.

Ergebnisse:

> Standard-Skill

> Freestyle

Ganz herzlichen Dank an alle Lentinger für die Austragung der Meisterschaft und das leckere Catering, an Jürgen Franz für die Organisation, an Lukas Schubert für die technische Betreuung und an Lena Dickmeis für die gelungene Premiere als Chief-Judge!


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