Für all unsere Leser, die neu auf der Seite sind und mit dem Einradsport bisher noch nicht so viel zu tun hatten, hier ein Text, den wir so ähnlich schon anlässlich der WM 2014 veröffentlicht hatten. Er erläutert, worum es sich bei einer UNICON eigentlich handelt:
UNICON – das ist der Name der Einradweltmeisterschaft und ein Zusammenzug der Wörter Unicycling Convention.
Die 18. ihrer Art findet heuer Ende Juli, Anfang August in San Sebastian in Spanien statt. Für uns ist es die dritte Teilnahme an einem solchen Einrad-Großereignis. 2012 im Südtiroler Brixen waren wir erstmalig dabei: Henriette als Starterin bei den Einradrennen und als Ersatzfrau in der Großgruppenkür des Bayerischen Juniorkaders, der damals mit seinem Auftritt die Bronzemedaille holte, wir anderen drei als sogenannte Non-Competitor. Im Eisacktal erlebten wir ein wirkliches Fest des Einradsportes mit wunderbaren Gastgebern, perfekter Organisation und fabelhafter Stimmung. Mehr als 2.000 Sportler aus über 30 Ländern waren dort am Start.
Mindestens genauso schön, aber viel erfolgreicher für die Garser Starter, war die UNICON 17 im August 2014 in Montreal.
Begonnen hat die Geschichte der UNICONs 1984 in Syracuse im Bundesstaat New York in den USA. Seit dem wandern die Austragungsorte rund um den Globus, und 1998 hatte Bottrop anlässlich der UNICON 9 als bisher erste und einzige deutsche Stadt die Einradwelt zu Gast.
Einradsport ist äußerst vielfältig (und deshalb eben auch so attraktiv): Die wohl älteste und bekannteste Variante des Einradwettkampfsportes ist
Freestyle, am besten zu vergleichen mit dem Eiskunstlauf. Anstelle der Schlittschuhe als Fortbewegungsmittel fungiert hier das Einrad, das in dieser Disziplin 20 Zoll misst. Zu selbstgewählter Musik fahren die Starter je nach Alter zwei- oder dreiminütige Küren. Bei denen geht es dann recht ähnlich zu wie beim Eiskunstlaufen: es gibt Sprünge, Pirouetten, die beim Freestyle „Spin“ heißen und nicht bei jedermann gleich beliebt sind … und natürlich auch ganz spezifische Elemente, die nur mit dem Einrad funktionieren.
Im Bereich MUni finden Wettbewerbe im Gelände statt: Es gibt Down- und Uphillrennen, einen Crosscountry und das sehr spektakuläre Downhillgliding, bei dem mit den Füßen auf dem Reifen schleifend in einem Affenzahn bergabgedonnert wird.
Die Einradrennen kann man sich wie Leichtathletikwettbewerbe vorstellen. Mittlerweile gibt es dort auch fast alle Disziplinen, die die Leichtathletik zu bieten hat. Nur ans Werfen trauen sich die Einradler noch nicht ran. Aber obwohl: so eine hammerwurfähnliche Veranstaltung, bei der das Einrad nach mehreren grobmotorisch gedrehten Kreisen lossegelt – das wäre doch ein Hingucker …
Als Ballsportarten auf dem Einrad gibt es Turniere im Basketball und im Hockey. (Letzteres haben auch die Garser Einradler seit einiger Zeit für sich entdeckt. Eigentlich nur als methodisches Mittel im Training eingeführt, hat das Ganze inzwischen eine gewissen Eigendynamik bekommen und wird mit Begeisterung und bewundernswerter Ausdauer gespielt, hin und wieder zwar noch mit etwas – nun ja – eigenwilliger Regelauslegung, dafür aber mit umso mehr Spaß.)
Weitere WM-Kategorien sind Trial (Hindernisse überfahren und überspringen), Street und Flatland (beides Kombinationen aus Freestyle und Trial).